Veranstaltungen zu 60 Jahre Israel in FfM: Für Israel - gegen jeden Antisemitismus!
Di., 22.04., 20 Uhr "Rote Armee Fiktion - Die Stadtguerilla als
Avantgarde des Antizionismus" mit dem Herausgeber und Autor Jan Gerber aus Halle. Raum 411 im I.G.Farben-Haus der Universität, Grüneburgplatz 1.
Es ist kein Wunder, dass sich die RAF auf Che Guevara berief, auf Mao Tse-tung, auf die Tupamaros und andere militante Volkstümler, vor allem auch auf die bewaffneten Antisemiten vom "Befreiungskampfes des palästinensischen Volkes", niemals jedoch auf Johann Georg Elser. Denn an Elser, der 1938 versucht hatte, die Volksgemeinschaft mit Hitler zu liquidieren, hätte sie nicht nur lernen müssen, was es bedeutet, in absoluter Einsamkeit das objektiv Vernünftige zu erkennen und daraus praktische Konsequenz zu ziehen, d.h. materialistisch zu reflektieren und zu agieren. An Elsers Tat hätte sie zugleich erkennen müssen, dass die Identität von Souveränität und Staatsapparat in der Figur Hitler nur im System der nazifaschistischen Barbarei möglich war und ist. Da sie das alles, in verstockter Renitenz gegen die materialistische Aufklärung, keineswegs lernen wollte, fälschte die RAF den Begriff des NS-Faschismus zur deutschen Gemeinverträglichkeit um und machte die Kühnls, Gossweilers und Dimitroffs glücklich. Als von "Israels Nazi-Faschismus" die Rede war, als dann behauptet wurde, der Hass auf die Juden sei "ins Volk reinmanipuliert worden" und eigentlich ein Zeichen der "Sehnsucht nach dem Kommunismus", als das Massaker, das die palästinensischen Antisemiten vom "Schwarzen September" 1972 unter der israelischen Olympiamannschaft anrichteten, von der RAF-Mitbegründerin Ulrike Meinhof schließlich ausgerechnet als antifaschistische Tat gefeiert wurde, da war die RAF, indem sie auf die Charaktermasken von Kapital und Staat anlegte, tatsächlich, wenn auch im Untergrund, ein ideologischer Staatsapparat geworden: Lüge in Waffen. Auch darum war die RAF niemals eine, wenn auch hoffnungslos verspätete, Fraktion jener Roten Armee, die die letzten Überlebenden von Auschwitz befreite.
Di., 29.04., 20 Uhr "Mit Freud - Psychoanalyse im Zeitalter des Suicide Bombing" mit der Herausgeberin und Autorin Ljiljana Radonic aus Wien. Café Kurzschlusz der Fachhochschule, Kleiststraße 5.
Gerade an der Zurücknahme der gesellschaftskritischen Implikationen der Psychoanalyse zeigt sich heute ihre Verwobenheit ins falsche Ganze. Freud hingegen bot Aufklärung über die Familie als Elementarform der Gesellschaft, und er stärkte zugleich das Individuum, das aus der Familie hervorgeht, gegenüber dieser Gesellschaft. Daran hat jede Kritik sich zu messen, die ihrem, von Marx bis zur Kritischen Theorie geprägten Begriff gerecht werden möchte und dem Zwang des repressiven Kollektivs die freie Assoziation der Individuen entgegensetzt. Eine Psychoanalyse wie eine Linke hingegen, die Repression, patriarchale Gewalt, Triebverleugnung und Lustfeindlichkeit, Bereitschaft zum Opfer, Homophobie und Antisemitismus unter dem Schlagwort Multikulturalismus rechtfertigen, sind auch am logischen Endpunkt ihrer Freud-Rezeption angekommen. Die Aktualität der Freudschen Analyse im Zeitalter des Suicide Bombing und der Ehrenmorde kann nur gegen sie durchgesetzt werden.
Sa., 10.05., 19 Uhr Podiumsveranstaltung im Rahmen der Kampagne "STOP THE BOMB": "Der Iran - Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer" mit den Autoren Stephan Grigat (Wien), Fathiyeh Naghibzadeh (Berlin), Andreas Benl (Hamburg) und Thomas von der Osten-Sacken (Frankfurt). Einleitung & Moderation: Gruppe Morgenthau. Café KoZ der Universität, Jügelstraße 1. Anschließend Party "60 Jahre Israel" im IVI, Kettenhofweg 130.
Die Frieden predigenden Glaubens-Krieger islamischer Provenienz hätten allen Grund, sich ausnahmsweise mal nicht beleidigt und hetzend in Pose zu werfen. Ihre Sache läuft. Der politisch kämpfende Teil des Islams ist zu einer weltweit agierenden Bewegung angewachsen. Es besteht nirgendwo Mangel an bereitwilligen Rekruten, die für ausnahmslos alle denkbaren Manifestationen der Gewalt und Vernichtung zu haben sind. Der Iran firmiert hierbei als staatliche Avantgarde des weltweiten Dschihad, der die islamische Weltherrschaft herbeiführen soll. Sein immer weiter voranschreitendes Nuklearporgramm eröffnet dem totalitären Regime und seinen fanatisierten Anhängern neue Möglichkeiten im Kampf gegen Israel. Kein Zufall, dass der projektive Hass der zu Felde Ziehenden auf den Staat fixiert ist, der vor 60 Jahren als Konsequenz aus der Shoah gegründet worden ist, denn eliminatorischer Antisemitismus bildet den ideologischen Kern des radikalen Islams. Israel und seine Bewohnerinnen und Bewohner stehen heute abermals im Visier von Antisemiten, die zu allem bereit sind. Die iranische Atombombe hat nur den einen Zweck: sie soll Israel, das "zionistische Gebilde", von der Landkarte fegen. Der Staatspräsident des Teheraner Regimes lässt keine Gelegenheit aus, genau das einer beharrlich ignoranten Weltöffentlichkeit zu erklären. Statt den aktionsfähigen Fortsetzern des Nationalsozialismus mit allen Mitteln den Abgang zu bereiten, herrscht gerade im europäischen Hinterland Einverständnis mit der islamischen Zivilisationsfeindschaft und dem begrölten Recht auf Judenhass. Nicht zuletzt die europäische Linke kollaboriert im geschichtsvergessenen und kulturrelativistischen Jargon mit den islamischen Förderern einer unbedingten Bereitschaft zur Vernichtung. Keine Frage: vor nicht allzu langer Zeit war die Mahnung, man solle nicht jede weltgeschichtliche Grausamkeit als Holocaust und nicht jedes zweite Regime als faschistisch etikettieren ein triftiger, über das relativierungssüchtige Bedürfnis, das in aller Regel als Movens hinter solchen Verlautbarungen stand, aufgeklärter Einwand. Einstweilen jedoch ist die Warnung vor einer solch interessierten Inflationierung ihrerseits zur politischen Floskel verkommen, die immer dann aufschreit, wenn es darum zu gehen hätte, eine reale Bedrohung, wie sie durch die iranische Gottesdiktatur und ihre Helfershelfer aufschimmert, zu benennen, um zu entsprechenden Konsequenzen gelangen zu können. Während der eine, jeglicher Vernunft entrückte Teil der Gesellschaft es sich in der traditionell geschichtsrevisionistischen Halluzination eines israelischen Vernichtungskrieges gegen die Palästinenser bequem gemacht hat, relativiert der andere Teil den zur Tat drängenden Geschichtsrevisionismus von Ahmadinedschad und Co.. Weder mit den Einen noch den Anderen lässt sinnvoll sich diskutieren. Es geht um Israel, es geht um die Verteidigung zivilisatorischer und bürgerlicher Mindeststandards und um die Frage, wie sich diese konkrete Verteidigung gestalten lässt. Für eine radikale Kritik des Islams! Für Säkularisierung und Freiheit im Nahen und Mittleren Osten!
Veranstalter: Frankfurter Bündnis gegen das iranische Vernichtungsprogramm (Autonome Liste Café Kurzschlusz, Gruppe Morgenthau, Honestly-Concerned, Initiative Studierender im I.G.Farben-Haus, Prozionistische Linke, Zeitschrift CCP & Zionistische Organisation Frankfurt)
Kontakt über: frankfurter-buendnis@gmx.de
Unterstützter: AK Antifa Mainz, Comité Liberté Gießen, AStA FH-Frankfurt, AStA Uni-Frankfurt & Jugendbildungswerk der Stadt Frankfurt